Marketing & Kommunikations Blog

Wo Werbung stört und wo weniger

Als Kommunikationsberaterin beschäftige ich mich ständig mit der Frage, auf welchen Medien-Kanälen Werbebotschaften wie wahrgenommen werden. Dazu gehört auch die Frage auf welchen Kanälen der übermittelte Content als störend oder weniger störend empfunden wird.

Denn der coolste Kurzfilm oder das schönste Inserat kann seine beabsichtigte Wirkung nicht entfalten, wenn sie als störend oder nervig eingestuft werden.

Deshalb informiere ich mich laufend anhand von empirischen Studien. Das Marktforschungsinstitut Link begleitet mich seit meinen Ausbildungsjahren. Jetzt liegen die Resultate einer aktuellen Studie vor. Mittels einer Befragung wurde ermittelt, welche Werbekanäle als sympathisch und welche als störend eingestuft werden. Erhebung: 5.1. bis 10.1.2022.

Zusammenfassung der Erhebungsresultate

72 Prozent der Befragten finden das Plakat am sympathischsten. An zweiter Stelle nennen 64 Prozent die Zeitschriften und Zeitungen. Werbung in öffentlichen Verkehrsmitteln 62 Prozent. Bei der Werbung auf digitalen Bildschirmen am Bahnhof sind es 60 Prozent der Befragten.

Weniger gut abgeschnitten haben:

Werbung auf Webseiten und in Apps sowie in den sozialen Medien finden hingegen nur bei einer Minderheit Gefallen. 52 Prozent der Befragten empfinden Werbung auf Webseiten und in Apps sogar als nervig. Gefolgt von sozialen Medien mit 41 Prozent. Postversand (43 Prozent) und Fernsehen (35 Prozent).

Einordnung der Resultate

In einer Zeit, in der sich ein Grossteil des Marketingtalks um digitale Massnahmen – vor allem auf Social Media dreht, überraschen die Ergebnisse der Link-Studie zunächst. Doch nur weil Instagram, Twitter, Facebook und Co. viel genutzt werden, heisst das noch lange nicht, dass Konsument*innen dort auch Werbung sehen wollen. Das Gegenteil scheint der Fall. Wie lassen sich die Ergebnisse der Studie einordnen?

Ich wage eine Aussage:

Die sympathischsten Werbekanäle sind an Orten, wo sie uns nicht bei unseren Aktivitäten stören. Egal ob Plakate, Bildschirme im ÖV und an Bahnhöfen oder Werbeanzeigen in Zeitschriften: Alle Werbemittel auf diesen Kanälen müssen Konsument*innen nicht anschauen. Man kann Sie ganz einfach umgehen. Im Bahnhof kann man aufs eigene Smartphone schauen, anstatt auf Plakate zu starren. Werbeanzeigen in Zeitschriften können überblättert werden.

Schlussfolgerungen

Aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung bin ich überzeugt, dass das Marketingbudget in verschiedene Medien investiert werden sollte. In welchem Verhältnis hängt von mehreren Faktoren ab wie z.B.: Branche, Regionalität, Produkte und Dienstleistungen, Vertrieb, Kundensegemente, usw.

Quelle : https://www.link.ch/

Autorin: Iris Affolter

Iris Affolter

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